Wie alles begann...

Meine Geschichte beginnt im Jahr 1993, als ich zum ersten Mal bewusst auf Bo Katzman aufmerksam wurde. Natürlich konnte ich mich an seine früheren Hits wie 'Cuba Rum' oder 'I'm in Love with my Typewriter' erinnern, doch hinterliessen diese damaligen Songs und Fernsehauftritte von Bo und seiner Band bei mir keine bleibenden Eindrücke - vielleicht war ich damals noch zu jung oder ich hatte ganz einfach andere Interessen!

 

Mit meiner damaligen Arbeitskollegin entschlossen wir uns im Frühling 1993, dem Musical 'Keep Cool' in Winterthur unsere Ehre zu erweisen und eine der Vorstellungen zu besuchen. Die Kollegin besorgte die Tickets und - oh Wunder! - wir sassen in der 1. Reihe Mitte. Als grosser 'Cabaret Marcocello Fan' war bei mir damals natürlich Marco Rima das Zugpferd, doch sollte sich das bald ändern. Ich war begeistert vom 'Big Daddy' Bo Katzman und interessierte mich fortan mehr für Bo's Schaffen. Immer und immer wieder musste ich meine Arbeitskollegin nach dem bürgerlichen Namen von Bo fragen, denn damals konnte ich mir diesen einfach nicht merken. Die Kollegin hatte damit jedoch keine Probleme, denn sie erzählte mir, dass eine ihrer Tanten ab und zu von Bo's Eltern als Babysitter für Bo aufgeboten wurde. Diese Geschichte hörte ich natürlich immer wieder gerne.

 

Im Herbst erzählte mir dann meine Schwester Susanne, dass Bo Katzman mit einem Chor in den Stadthof 11 nach Zürich-Örlikon käme, um dort ein Konzert zu geben. Sie fragte mich, ob ich keine Lust hätte, dieses mit ihr zu besuchen. Und ob ich Lust hatte! Ich besorgte uns die Tickets und wir sassen - oh Wunder - in der 1. Reihe Mitte. Da das Repertoire von Bo und Chor damals noch relativ Bescheiden war, war das Konzert leider auch ziemlich schnell vorbei - es dauerte nur gerade mal eine gute Stunde. Dafür hatten wir grosses Glück: im Publikum weiter hinten, da sass auch Sandra Studer. Als Bo erwähnte, dass Sandra Studer anwesend sei, da applaudierte das Publikum so lange, bis diese endlich aufstand, zu Bo auf die Bühne ging und dort das Lied 'Amazing Grace' sang. Lustig war das Erscheinungsbild von Sandra Studer. Da sie sich wahrscheinlich inkognito glaubte, trug sie, nicht wie in der Öffentlichkeit gewohnt ihre Kontaktlinsen, sondern eine Brille mit Gläsern so dick, es hätten Flaschenböden sein können. Wie bereits erwähnt, das Konzert kam ziemlich schnell zu einem Ende, doch waren Susanne und ich von der gesehenen Darbietung dermassen begeistert, dass wir wussten, wenn es eine Wiederholung gäbe, wir würden erneut anwesend sein.

 

Wir mussten nicht lange warten. Bereits ein Jahr später fanden wir uns erneut in der 1. Reihe Mitte des Stadthof 11 in Zürich-Örlikon wieder. Dieses Mal dauerte das Konzert schon ein bisschen länger, dann man konnte ja schliesslich bereits auf 2 CDs zurückgreifen. Natürlich gab Bo damals schon nach den Konzerten Autogramme, doch verschwitzte ich es ständig, meine bereits im Herbst erworbenen CD-Booklets an die Konzerte mitzunehmen. Beim 2. Konzert nahm ich dann das erste Mal meinen ganzen Mut zusammen und reihte mich bei den wenigen Leuten, die beim Autogrammstand standen, ein. Unsicher stand ich plötzlich vor Bo und sagte ihm, dass ich gerne ein Autogramm haben möchte. Gerne gab er mir seine Autogrammkarte und ich bedankte mich dafür. Bo meinte dann, er bedanke sich bei mir für mein Kommen, was mich damals sehr beeindruckte.

 

Leider muss ich gestehen, dass ich die sicherlich geniale Tour 'White Nights' verpasste, da ich vom September 1995 - Juli 1996 in den USA weilte. In meiner Abwesenheit erwarb jedoch meine Mutter die damals aktuelle CD, nahm mir diese auf Kassette auf und sandte mir die Aufnahme in die USA. Fortan lief also bei mir - bei 20 - 25° und herrlichem Sonnen­schein - in Santa Monica, Kalifornien, die Weihnachts-CD vom Bo Katzman Chor. Wieder zu Hause musste ich mich um die Jobsuche kümmern und war von August 1996 bis Januar 1997 arbeitslos. Trotzdem liess ich es mir nicht nehmen, ein Konzert der 'Heaven' Tour zu besuchen. Zum ersten Mal begleitete mich und meine Schwester auch unsere Mutter mit zum Konzert, welche fortan immer dabei war. Dieses Mal waren die Gigs nicht mehr im Stadthof 11 sondern im Kongresshaus, wo ja bis heute die Zürcher Auftritte des Bo Katzman Chors genossen werden können. Schon bei 'Heaven' fiel mir auf, dass Bo am Schluss, bei der Werbung für seine CD immer erwähnte, wie sehr er sich über solch eine CD freuen würde. Langsam keimte in mir eine Idee.

 

Als wir im Dezember 1997 dann zu 'Miracles' gingen, da fiel uns als erstes die tolle Vorsängerin Nubya auf. Sie war grosse Klasse und bei weitem der beste 'supporting Act', den Bo je hatte. Als der gute Bo dann am Schluss des Konzerts wieder den gleichen Spruch brachte von wegen, er würde diese CD sehr gerne geschenkt bekommen, da fasste ich mir ein Herz und dachte 'Jetzt oder nie'. Ich schrieb Bo einen persönlichen Brief, worin ich mich bei ihm vorstellte und legte ihm als Weihnachtsgeschenk - schön verpackt versteht sich - ein Exemplar der CD 'Miracles' bei. Ich staunte nicht schlecht, als ich im Januar des darauffolgenden Jahres an einem schönen Wintertag nach Hause kam und dort einen Brief von Bo vorfand. Er bedankte sich bei mir für die originelle Weihnachtsidee und wünschte mir für die weitere Zukunft alles Gute. Ein erster Kontakt war also geschaffen, doch sollte es noch eine Weile dauern, bis Bo mich wirklich kennen und sich an mich erinnern sollte.

 

Ein erster Höhepunkt zeichnete sich dann in der Adventszeit 1998 mit dem Album 'Voices of Paradise' ab. Diese CD gehört nach wie vor zu den ganz heissen Anwärtern auf meinen persönlichen 1. Platz in der Bo Katzman-Hitparade. Ein weiterer genialer Konzertbesuch folgte im Dezember, welcher uns total begeisterte. Ich liess natürlich auch meine CD von Bo signieren, doch kannte er mich damals noch überhaupt nicht. Spontan entschloss ich mich, dass ich mich erneut bei Bo für das tolle Konzerterlebnis bedanken möchte, was ich dann mit einer 'Voices of Paradise' Schokolade machte. Auch nach diesem Versand ans Büro in Reinach dauerte es nicht lange, da bekam ich Post aus dem Basel-Land. Bo war begeistert von meiner Geschenksidee und von nun an gab ich mich bei den darauffolgenden Konzerten jeweils als ‚die mit der Schokolade’ aus. Sobald das Stichwort ‚Schokolade’ fiel, war immer alles klar und Bo wusste, wer vor ihm stand. Das ‚Voices’-Programm durfte ich dann noch zwei weitere Male geniessen: einmal mit meiner Freundin Hanna im März 1999 anlässlich der Veranstaltung ‚Gospel for People’ in Muttenz und ein weiteres Mal an einem schönen und schwülwarmen Mittwoch Abend in einem kleinen Ort namens Balterswil. Zwar stand ich inmitten meiner Weiterbildung zur Marketingplanerin, doch schwänzte ich an jenem Mittwoch die 2. und 3. Lektion meiner Abendklassen und brauste um 19.45 Uhr von Wetzikon im Zürcher Oberland los ins thurgauische Balterswil. Dort angekommen hatte ich Glück, das Konzert war nicht ausverkauft und ich konnte noch ein Ticket an einem der vorderen Tische erwerben. Das Konzert fand in einem grossen Festzelt statt, ebenso war die Bestuhlung: 8er Tische mit Bänken. Es gab keine fixen Sitzplätze, nur einfach ein Platz am Tisch. Da ich relativ knapp dran war, war natürlich nur noch ein Platz am oberen Ende des Tischs, also nicht gerade bei der Bühne zu, für mich frei. Aber das war schon okay so, denn wie gesagt, ich kam so quasi in letzter Minute und war von Anfang an voll bei den Songs mit dabei. Da es Sommer und heiss war, war es im Zelt noch wärmer und bis zum Schluss meinte man fast, man sässe in einer Sauna. Das war bisher mein einziges Sommerkonzert und ich muss sagen, auch im Sommer hat so ein Gospelkonzert seine Reize!

 

Zwischenzeitlich hatte ich auch etwas Kontakt mit Herrn Lehmann geknüpft. Einige lange Wochen, wenn nicht gar Monate, waren wir per ‚Sie’: ich war für ihn die Frau Brühlmann, er für mich der Herr Lehmann. Eines Tages fand ich in meiner Mailbox ein Mail mit der Anrede ‚Hallo Stefanie’ und dann erläuterte mir Herr Lehmann dieses und jenes. Irgendwie war ich verwirrt – und ich rief ihn tags drauf im Büro an. ‚Grüezi Herr Lehmann, hier ist Stefanie Brühlmann’... ‚Grüezi Frau Brühlmann’... so klang es dann am Telefon. Wir waren also nach wie vor beim ‚Sie’. Wieder einen Tag später – ich hatte zwischenzeitlich ein schönes Erlebnis mit Bo – mailte ich Herrn Lehmann erneut an und fragte ihn, ob wir jetzt per ‚Sie’ oder per ‚Du’ wären. Er schrieb mir dann zurück, wir sollten doch beim ‚Du’ bleiben, das wäre einfacher. Nach einigen interessanten ‚Mailgesprächen’ über Gott und die Welt und Las Vegas hatte ich Edgar ein Foto von mir und Siegfried (von Siegfried & Roy) gemailt und er meinte, ja er würde zumindest die eine Hälfte auf dem Foto erkennen. Klar, er meinte damit natürlich Siegfried, denn wir zwei kannten uns ja noch gar nicht wirklich. Bei der ‚Heaven & Earth’ Tour in der folgenden Adventszeit wollte ich das erste Mal nicht nur ein Konzert besuchen und bestellte mir je ein Ticket für Neuendorf, SO, und eines für Zürich. Natürlich schneite es genau an jenem Abend, als ich mit meinen Sommerpneus nach Neuendorf unterwegs war und es war ein Horror, bis ich dieses ‚Kaff’ endlich gefunden hatte. Ich stürzte mich in den Saal, doch schon bei der Ticketkontrolle traf ich auf Edgar, schaute zu ihm, nahm meinen Mut zusammen und sagte ‚Hallo Edgar – kennst du mich?’ Er schaute mich zuerst etwas gewürfelt an, doch als ich ihm sagte, ich sei die Stefanie, da meinte er: ‚Ja, ich kann mich ans Foto von dir erinnern’. Sofort waren wir in ein tolles Gespräch verwickelt, doch musste er nebenbei noch arbeiten und ich suchte meinen Platz im Getümmel. Edgar meinte nur: ‚wir sehen uns nach dem Konzert’. Das Konzert war – wie alle Bo-Konzerte – genial!

 

Wie immer nach dem Konzert machte ich mich auf zu Bo an den Autogramm-Stand. Bo kannte mich zwischenzeitlich ziemlich gut, ich überreichte ihm eine kleine ‚Millenniums-Überraschung’, wir hatten einen kurzen Schwatz und anschliessend machte ich mich erneut auf die Suche nach Edgar, den ich im Innern der Halle wieder fand. Wir unterhielten uns erneut gut und irgendwann huschte Bo an uns vorbei, er war schon lange mit den Autogrammen fertig und die Bühne war auch schon halb demontiert. Erst kurz vor Mitternacht suchte ich den Weg zu meinem vereisten Auto und ich war froh, dass es jetzt nicht mehr viel Verkehr unterwegs hatte. Für die nächsten Konzerte fand ich anschliessend Mittel und Wege, um beide Gigs in Zürich besuchen zu können. Einmal ganz hinten, wo die Stimmung nicht sehr ausgelassen war, und einmal ganz vorne, wo es wie immer fetzte. Da wir auf den Jahreswechsel 1999/2000 zugingen, bot die Katz Music auch noch ein Millenniums-Konzert am 2. Januar 2000 in Zürich an. Das wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen und ich freute mich, dass ich so bald erneut in den Genuss dieser vorzüglichen Unterhaltung kommen durfte. Als Zusatz gab es bei diesem Konzert eine Pause – bis dahin war es immer so, dass zuerst ein Guest Star auf der Bühne war und das Chor-Konzert erst kurz vor 21.00 Uhr begann – und jeder bekam ein Cüpli spendiert. Das machte gute Laune!

 

Nach dem Milleniums-Event hiess es allerdings erneut ‚abwarten und Tee trinken’, doch schaffte ich es bei der Betlehem-Tour endlich auch einmal an die Premiere nach Trimbach. Dort wurde ich zwar etwas komisch angeschaut, als ich alleine meinen Platz einnahm und mir dann auch noch während des ganzen Konzerts Notizen machte, aber das kümmerte mich nicht weiter. Ich muss ja ehrlich gestehen, dass ich betreffend ‚Betlehem’ grösste Bedenken hatte, denn ich konnte mich bis zum ersten Konzert in Trimbach überhaupt nicht mit den deutschen Liedern anfreunden. Nach Trimbach war dann meine Skepsis zu einem grossen Teil weg und ich freute mich auf weitere tolle Abende in Biel, Wettingen und Zürich. Biel war bei dieser Tour ein toller Highlight, denn Bo moderierte nicht nur in Deutsch sondern auch noch auf Französisch. Man war das ein Spass – hat richtig Freude gemacht! Tja und wie ihr ja bestimmt alle wisst, folgten nach Betlehem die tolle ‚Back to Rock’-Tour, das Fanclub-Treffen in Möhlin und anschliessend die geniale ‚Spirt of Joy’ Tour. Meine Erlebnisse bei ‚Back to Rock’, in Möhlin und bei ‚Spirit of Joy’ könnt ihr etwas weiter untern auf dieser Homepage als separate Bericht lesen. Ich denke, wie bei allen guten Geschichten heisst es auch hier: ‚Fortsetzung folgt!’

Stefanie Brühlmann