Als ich mich am Mittwoch, 17. April 2002, um 12.00 Uhr von meinem Arbeitskollegen mit dem Spruch ‚Tschüss zäme bis Freitag’ verabschiedete, kam die Frage, wohin ich denn ginge. Ich sagte dann, dass ich an ein 50. Geburtstagsfest eingeladen sei, worauf eine Arbeitskollegin erwiderte: ‚gell DJ BoBo?!’ Natürlich sagte ich dann: ‚nein, Bo Katzman! Ist ja fast der Gleiche, oder?’
Um 16.00 Uhr ging dann die kleine Reise von Greifensee im Zürcher Oberland ins Basellandschaftliche los. Zuerst fuhr ich zu Colette Fürst nach Dübendorf und gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach Winterthur, wo wir unser Clubmitglied Denise Holderegger abholten. Weiter ging’s dann über den Nordring und auf der A1 bis zur Raststätte Würenlos, wo bereits Claudia Schmid auf uns wartete. Als 2-er Konvoi fuhren wir dann gemeinsam nach Bottmingen. Abgesehen vom obligaten Stau vor dem Baregg-Tunnel war es verkehrstechnisch traumhaft. Wir kamen total gut nach Bottmingen und waren natürlich viel zu früh dort. Das Schulhaus fanden wir ebenfalls auf Anhieb, also parkierten wir unsere Autos und setzten uns noch schnell in ein Restaurant, um etwas zu trinken.
Als wir uns gegen 19.30 Uhr zum Schulhaus aufmachten, waren schon fast alle Clubmitglieder vor der Aula versammelt. Nach einer Begrüssungsrunde mussten Colette und ich noch schnell unsere Geschenke im Auto holen, also liefen wir nochmals zurück. Auf dem Weg zum Auto begegneten wir schon einigen Chormitgliedern wie auch dem Präsidenten des Chors Marco Lippuner. Da wir ja von den Konzerten her nie alle Chormitglieder vom Sehen her kennen – es ist ja immer nur ein Teil des Chors bei den Konzerten mit dabei – kommentierten wir gegenseitig, wen wir vom Sehen her kennen und wen nicht. Ein paar Chörler sagten uns auch ‚Grüezi mitenand’ und bei einer Dreiergruppe Frauen sagte ich zu Colette, dass ich diese auch schon gesehen hätte, hatte aber auch das Gefühl, dass sich die Frauen über uns oder mich unterhielten. Aus irgendeinem Grund drehte ich mich kurz um, um den Frauen nachzuschauen, aber wie es der Zufall so will, machten die drei das Gleiche zur gleichen Zeit. Dumm gelaufen, was?
Zurück bei unserer Gruppe ging es dann darum, dass wir kurz das Geburtstagsbuch für Bo anschauten und anschliessend schnell das Bo Katzman Fan-Lied probten. Ich muss sagen, der Song war cool! Plötzlich hörten wir einen Schrei: ‚er kommt’.... Da waren die Kids vom Fanclub nicht mehr zu halten und stürmten auf Bo zu! Wir sangen aber in unserem ‚Versteck’ schön weiter... Anschliessend waren wir wieder vor dem Schulhaus anzutreffen und Bo kam heraus, um uns alle zu begrüssen. Er freute sich, dass wir den Weg nach Bottmingen gefunden hatten und gab uns auch gleich die Anweisungen, wie das mit den Proben ablaufe und wo wir sitzen können. Also rein in die Aula, Stuhl fassen und ins hintere Eckchen. Es dauerte nicht lange, da ergriff Marco Lippuner das Wort und begrüsste den Chor und den Fanclub und gab kurz das Programm des Abends durch. Anschliessend schnappte sich Bo das Mikrophon und begrüsste uns ebenfalls nochmals offiziell. Dann ging’s auch schon los mit den Proben.
Der erste Song wurde geprobt... und das stimmenweise – 1. bis 4. Stimme – und natürlich auch absatzweise. Was mir auffiel war, dass sich viele Chormitglieder während den Proben unterhielten, da wurden Fotos angeschaut, Wybert-Tabletten und andere Pastillen ausgetauscht und alles wurde recht locker genommen. Obwohl der Beginn der Proben wohl auf 20.00 Uhr angesetzt war, kamen immer wieder noch Sängerinnen und Sänger nach 20.00 Uhr rein, die letzte nahm um 20.45 Uhr Platz! Ebenfalls interessant zu beobachten, der stetige Gang zu den Toiletten. Während der 2-stündigen Proben war ständig jemand unterwegs zu oder von den Toiletten. Immer wenn eine Liedpassage zu Bo’s Zufriedenheit abgetan werden konnte, setzten wir mit einem kleinen Applaus ein, was für die Chormitglieder wohl ziemlich ungewohnt, jedoch eine gern gesehene Abwechslung war. Die Männer, die vor uns sassen, die kehrten sich jedes Mal um und grinsten uns zu. Ebenfalls erstaunte uns, dass die Chor-Arrangements fast permanent von Bo abgeändert wurden. Da wurde die eine Version geprobt, dann kamen Aenderungen hinzu und dann wurde die abgeänderte Version nochmals gesungen. So muss Bo wohl nach jeder Probe die ganzen Arrangements überarbeiten und ‚korrigieren’. Um ca. 21.45 Uhr stellte Bo dann noch kurz den 2. Song des Abends vor. Er spielte einen Teil und den Refrain vor und erläuterte, wer bei diesem Lied Duettpartner sein wird. Das bleibt jedoch unser kleines Geheimnis! Die meiste Zeit sassen die Chormitglieder auf Stühlen, nur zwei oder drei Mal forderte Bo die Menge auf, aufzustehen und nochmals alles im Stehen zu singen. Um 22.00 Uhr waren die Proben dann zu Ende und Bo begrüsste offiziell die neu aufgenommenen Chormitglieder. Eigentlich wären es 4 neue Mitglieder, doch kamen nur Sandra aus dem Seeland und Kate aus Basel auf die Bühne, um sich kurz den anderen Mitgliedern vorzustellen.
Nun konnte also der ‚Umbau’ der Aula beginnen. Tische wurden aufgestellt und langsam kam Feststimmung auf. Das Wort lag jetzt bei René Nicou, dem Vize-Präsidenten des Vereins Bo Katzman Chor. Und es dauerte auch nicht lange, da stand Marianne Gertsch auf der Bühne und verkündete ‚brisante News’ über den neuen Sponsor der nächsten Chor-Tour. Ihr Vortrag/Gedicht war so genial, dass ich total begeistert war. Ein grosses Kompliment, Marianne, einfach genial! Anschliessend wurde das Licht im Saal kurz verdunkelt und von draussen wurden zwei schöne und leckere Bo Katzman-Geburtstagstorten reingeschoben. Die Torten waren ca. je 1 m2 gross und Bo musste gleich intervenieren. Er meinte, er sei absolut nicht einverstanden damit, was hier passiere. Das wären zwei Kuchen mit je 50 Kerzen und so alt sei der dann also auch noch nicht! Trotzdem, er nahm’s mit Humor und bliess auch artig die 100 Kerzen aus. Als die letzte Kerze erloschen war, bekam Bo einen spontanen Applaus von allen Anwesenden.
Nun folgte bereits das zweite Highlight des Abends. Hanspi vom Chor – leider weiss ich seinen ganzen Namen nicht – kam in weissen Strümpfen und rotem Ueberhang auf die Bühne und trug, begleitet auf einer Ukulele, eine gelungene Schnitzelbank vor! Ebenfalls total super und lustig! Der Refrain wurde immer von allen Baslern mitgesungen – das können sie, die Basler, Schnitzelbänke vortragen! Einfach genial! Auch ein grosses Kompliment an Hanspi! Nun dauerte es bis zum nächsten Programmpunkt etwas länger. Bo setzte sich in unsere Runde und unterhielt sich mit einigen von seinem Fanclub. Ich fand das eine sehr schöne Geste von ihm, denn im Gegensatz zum Chor, sehen wir ihn ja fast nur während der Konzertsaison live. Wir erfreuten uns an dem von Bo spendierten Freixenet und stiessen mit ihm – zwar noch etwas verfrüht – auf seinen Geburtstag an. Während auf der Bühne aufgestellt und umgebaut wurde, konnten einige Fotos von Bo gemacht und ein paar Worte gewechselt werden. Während dieser Umbauphase musste Bo auch noch schnell den Kuchen anschneiden, was er natürlich gerne tat.
Als dann gegen 23.30 Uhr die drei Girls von der Gruppe ‚Key West’ ihre Countrysongs zum Besten gaben, war die Partystimmung total. Lustig war, dass das eine Girl mal ein Mitglied vom Kids Katz Chor war, wie ein anderes Gruppenmitglied erzählte. Darüber mussten wohl einige Schmunzeln: der Kids Katz Chor! Kurz vor Mitternacht sangen wir dann alle gemeinsam mit ‚Key West’ den wohl bekanntesten John Denver Song ‚Country Roads’. Dazu standen alle auf und die Stimmung war wirklich ausgelassen. Um fünf vor Zwölf kam dann auch diese Darbietung zu einem Ende – nun hiess es noch kurz abzuwarten. Punkt Mitternacht stand wir alle auf und sangen gemeinsam ‚Happy Birthday dear Bo’ – getragen von den Stimmen des Chors hörte sich das super an. Nun trug René Nicou noch ein schönes Gedicht für Bo vor und überreichte ihm das Geschenk des Chors. Symbolisch bekam er vom Chor einen Baum in den Garten seines neuen Heims. Welcher Baum es sein soll, wurde Bo überlassen, er darf sich da einen auslesen. Als Ersatz wurde ihm ein künstlicher Baum mit Blättern, auf denen Lebensweisheiten geschrieben sind, überreicht. Eine wirklich gute Idee. Jetzt hiess es anstehen... Zuerst bekam Bo von 50 Chormitgliedern 50 Rosen überreicht. Wow, super Idee! Und dann standen auch alle anderen in die Reihe – wir natürlich auch – um Bo zu seinem Geburtstag zu gratulieren und ihm alles Gute zu wünschen.
Gegen 00.20 Uhr kam dann noch die Darbietung des Fanclubs an die Reihe. Gemeinsam gingen wir alle auf die Bühne und ich machte den Anfang mit einer kleinen Rede über Bo’s vergangene 50 Jahre. Ich untermalte diesen ‚Vortrag’ mit einem kleinen Zaubertrick und sowohl Bo wie auch der Chor applaudierten mir zu. Selber war ich allerdings nicht zufrieden mit meiner Darbietung, denn ich war viel zu nervös, doch versicherte mir Bo, dass es ihm super gefallen hätte und dass ich nicht immer so selbstkritisch sein sollte. Aber eben, ich war einfach zu nervös! Anschliessend erfreute uns Rootie Ruth Rohrer mit einem tollen Gedicht über Bo und einem kleinen Rap. Toll gemacht, Rootie, einfach Klasse! Nun überreichte sie Bo, im Namen des ganzen Fanclubs, unser Gemeinschaftswerk, das Geburtstagsbuch, welches wir auf die Initiative von Ruth Huber hin gestaltet und erstellt hatten. Bo war über das Paket erfreut, doch musste er noch kurz warten, bis er es öffnen durfte, denn wir hatten ja noch unser Bo Katzman Fan-Lied. Also standen wir auf der Bühne und trugen es vor. Rootie zeigte sich für diesen Song erkenntlich und das Lied klappte besser, als ich es mir vorgestellt hatte. Nachdem wir mit den 7 Strophen durch waren, standen alle Chormitglieder auf und applaudierten uns zu. Eine wirklich nette Geste, denn natürlich konnten wir es nie mit der Stimmgewalt des Chors aufnehmen. Nun öffnete Bo sein Paket und erfreute sich ab dem Buch. Er meinte, dass der Weisheitenbaum damit eine direkte Konkurrenz bekommen hätte.
Viel zu schnell war es dann plötzlich 00.50 Uhr, jetzt musste noch ‚husch husch’ alles aufgeräumt und zusammen gestellt werden, denn um 01.00 Uhr musste die Aula geschlossen resp. verlassen werden. Wir verabschiedeten uns also von Bo und allen Clubmitgliedern und machten uns auf den Heimweg. Erst nach 03.00 Uhr waren wir wieder zurück im Zürcher Oberland, doch hat sich der Weg und die Zeit mehr als nur ausbezahlt. Vielen Dank allen Beteiligten für diesen wunderschönen Abend! Wir werden bestimmt noch oft und lange daran zurück denken!